Es scheint, als würde plötzlich jede*r golfen. Vom Fußballprofi bis zum NBA-Star, vom Influencer bis zum Nachbarn. Golf hat in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Comeback hingelegt – moderner, vielseitiger und deutlich cooler als noch vor einem Jahrzehnt.
Was steckt hinter diesem Boom? Und warum finden ausgerechnet Top-AthletInnen in Golf eine neue sportliche Heimat?
Der Golf-Boom in Zahlen – keine Nische mehr
Die Pandemie, besonders der Sommer 2020, war der erste große Kickstart: Golf war als kontaktarmer Outdoorsport eine der wenigen Optionen, sich frei zu bewegen. Und viele blieben dabei. In Deutschland stieg die Zahl der registrierten GolferInnen seit 2019 von rund 640 000 auf über 680 000 (Stand 2024). Auch in Österreich stieg die Anzahl an GolfspielerInnen die letzten Jahre an, sodass 2024 ein neuer Rekord von über 125 000 MitgliederInnen erreicht wurde.
Doch das ist nicht nur ein kurzzeitiger Trend: Auch 2024 zeigt sich – Golf wächst. Nicht nur bei Best Agern, sondern vor allem bei einer neuen Zielgruppe: aktive, sportliche Menschen zwischen 25 und 45, die Golf als ernsthafte sportliche und mentale Herausforderung sehen.
Warum so viele ProfisportlerInnen zum Golfschläger greifen
Ob Fußballer, Basketballer, Tennisspieler oder Wintersport-Profi – wer auf höchstem Niveau Leistung bringt (oder brachte), landet früher oder später auf dem Golfplatz. Und das ist kein Zufall.
Golf spricht exakt die Qualitäten an, die viele SpitzensportlerInnen bereits verinnerlicht haben: Fokus, Technik, Präzision, mentale Stärke – aber ohne den physischen Verschleiß oder das Verletzungsrisiko anderer Sportarten. Gleichzeitig bietet Golf einen völlig neuen Reiz: Man ist auf sich allein gestellt, jeder Schlag ist eine Herausforderung, jede Runde ein mentales Spiel.
Viele nutzen Golf als Möglichkeit, nach dem Karriereende sportlich aktiv zu bleiben – aber ohne ständigen Druck oder Teamverantwortung. Andere genießen den Ausgleich während der laufenden Saison: Golf beruhigt, erdet, lässt abschalten – und fordert trotzdem heraus.
Dass dieser Trend längst bei den Stars angekommen ist, zeigen zahlreiche Beispiele:
⚽ Gareth Bale, ehemaliger walisischer Fußballprofi, ist ein leidenschaftlicher Golfer – so sehr, dass er sogar ein eigenes Golfloch im Garten bauen ließ.
🎾 Roger Federer, Tennis-Legende, nutzt Golf als Ausgleich und Entschleunigung.
🎿 Felix Neureuther, für den ehemaliger deutschen Ski-Star bietet der Golfplatz eine willkommene Abwechslung und eine entspannende Möglichkeit, die Zeit nach dem Skirennsport aktiv zu gestalten.
🎾 Serena Williams, Tennis-Superstar, ist bekannt dafür, die Zeit nach ihrem Karriereende unter anderem auf dem Golfplatz zu verbringen.
🎿 Ricarda Haaser: österreichische Skirennläuferin genießt das Golfspielen als Ausgleich zum Skifahren.
Der neue Stil: Flexibel, urban, jung
Die neue Golf-Generation spielt anders. Golf muss nicht mehr auf 18-Loch-Plätzen mit Dresscode stattfinden. Urban Golf in Parks, Virtual Golf am Simulator, oder moderne Event-Formate wie TopGolf machen Golf heute viel zugänglicher.
Was früher elitär wirkte, ist heute dynamisch und offen für alle. Golf hat durch moderne Technologien und kreative Events wie TopGolf eine neue, jüngere Zielgruppe erreicht. Social Media zeigt eine andere Seite des Sports – authentisch, erfrischend und voll von Energie. Golf wird heute in urbanen Settings und mit einem modernen Lifestyle verbunden: Es geht nicht nur um das Spiel, sondern um die Atmosphäre.
Zwischen Wettkampf und Achtsamkeit – was den Reiz ausmacht
Was viele beim ersten Schwung unterschätzen: Golf ist ein Spiel mit dem Kopf. Es geht um Fokussierung, Selbstkontrolle und emotionale Intelligenz. Du lernst mit Rückschlägen umzugehen, Geduld zu entwickeln, Entscheidungen zu treffen – bei jedem einzelnen Schlag.
Golf entschleunigt, ohne langweilig zu sein. Es fordert dich heraus, ohne dich zu hetzen. Und genau darin liegt sein Reiz – gerade heute, wo viele Menschen auf der Suche nach Ausgleich, Konzentration und echtem Flow sind.
Fazit: Golf ist gekommen, um zu bleiben
Der Boom seit 2020 war kein Zufall – und auch kein kurzes Hoch. Golf hat sich verändert. Es ist moderner, jünger, vielfältiger. Und es zieht Menschen an, die mehr suchen als einen Sport: Konzentration, Natur, Wettkampf, Gemeinschaft.
Wenn sogar Sportgrößen wie Federer, Williams und Co. darin aufblühen, zeigt das: Golf ist alles – außer altmodisch.